Dienstag, 8. Dezember 2015

Meine bisherigen Gedanken zu „Star Wars Battlefront“ (2015)

Ich bin ein riesen Fan des Star Wars Universums. Es ist einfach das Universum, in welchem ich mich am meisten heimisch fühle. Sowohl die alte als auch die neue Trilogie können mich (mit Ausnahme von „Die Dunkle Bedrohung“) selbst nach dem gefühlt 20000en mal immernoch unfassbar mitreißen. Die Filme sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs und öffneten die Tür zu einem Universum, zu welchem es unzählige Bücher, Comics, Serien, Videospiele und noch vieles mehr gibt. Was letztere angeht, so habe ich in der Vergangenheit einige Star Wars Spiele gespielt und war erstaunt, was für eine Bereicherung doch Spiele wie allen voran „Star Wars The Force Unleashed“ doch für die Geschichte von Star Wars sein können. 
Abgesehen davon, gibt es aber noch viele weitere, sehr gute Versoftungen in dem von George Lucas erschaffenem Kosmos. Für mich waren die „Star Wars Battlefront“ Spiele (im Besonderen Teil 2) immer ein einzigartiges Erlebnis, wenn ich mich mal dazu entschied es an einem Nachmittag wieder rauszukramen. Statt in die Rolle eines für die Handlung meist wichtigen Jedi oder Sith zu schlüpfen, schlüpfte man hier in die Rolle eines Klonkriegers oder eines Soldaten aus anderen Fraktionen. Man erlebte also die Schlachten, welche im Film gezeigt wurden (und in der neuen Trilogie leider etwas zu kurz kamen) nun aus erster Hand mit. Genau das ist es, was die Battlefront Reihe (für mich zumindest und sicherlich für viele andere Fans auch) immer ausgemacht hat. Nachdem ein dritter Teil eingestampft wurde, war es lange Zeit still um die Reihe… bis eines Tages angekündigt wurde, dass „Battlefield“ Entwickler DICE ein neues „Star Wars Battlefront“ entwickelt. Nachdem ich hörte, dass es von DICE entwickelt werden würde, dachte ich mir „ok dann wird es wohl „Battlefield“ mit Star Wars Anstrich und guter Grafik“. Recht behalten sollte ich mit einer Sache auf jeden Fall: die Grafik ist im fertigen Spiel tatsächlich unfassbar gut und zählt bestimmt zu einer der schönsten, die ich bis heute gesehen habe. Noch dazu läuft es (ich spiele die PS4 Version) flüssig auf 60FPS. Pures Eyecandy. Was den Rest angeht, habe ich mich (so sehe ich das zumindest) geirrt. Was ich anfangs gleich erwähnen muss, ist das dieses Spiel keine 1 zu 1 Umsetzung des Spielprinzips der alten Battlefront-Spiele ist (das wäre heute auch einfach nichtmehr aktuell). Es ist allerdings auch kein Battlefield-Klon mit Star Wars Skin. Ich würde sagen, dass es ein Kompromiss zwischen heutigen Shootern und dem alten Battlefront-Spielen ist, wobei der Fokus deutlich auf ersterem liegt. Ich persönlich finde jedoch, dass es für das was es sein möchte, eigentlich ganz gut funktioniert und diese ganze Ablehnung, welche es schon vor Release genoss nicht verdient hat. Viele Aspekte dieses Spiels funktionieren verdammt gut in meinen Augen. Was vor allem als erstes Heraussticht, wenn man „Star Wars Battlefront“ einwirft, ist die Nähe zu den Filmen. DICE hat offensichtlich viel Wert daraufgelegt, dass man als Fan des Universums immer wieder kleine „aha- Momente“ hat. So sind zum Beispiel die Übergänge im Menü oder in der Schlacht deutlich an den Übergangen in den Filmen angelehnt (im Prinzip sind es dieselben). Die Komplette Soundkulisse lies mich sofort denken „alles klar, ich befinde mich definitiv im Star Wars Universum“. Für das Mapdesign gilt dasselbe. Das Flair der Planeten, welche aus der alten Trilogie (auf welche sich das Spiel komplett stützt) übernommen wurden, kommt vollständig zur Geltung und genau das spiegelt sich in den Karten wider. Es fühlt sich einfach richtig an. Jedoch ist das Mapdesign an manchen Stellen echt zum in die Tonne treten. Allerdings ist das von Modus zu Modus verschieden, da die Karten abhängig vom jeweiligen Modus variieren. So finde ich persönlich die Maps im Team Deathmatch Modus mit dem Namen „Gefecht“, relativ gelungen, während ich die Maps im Modus „Vorherrschaft“ zB. absolut katastrophal finde. Das Problem ist, dass sie teilweise viel zu offen sind und kaum Deckungsmöglichkeiten bieten, sodass man permanent von allen Seiten abgeschossen wird. Dazu gesellen sich noch unfassbar dämliche Spawnpunkte, die manchmal direkt vor einer Gruppe Gegner platziert sind (das ist leider teilweise in allen Modi der Fall). Das Waffen-Balancing ist wohl das größte Problem des Spiels. Fängt man frisch mit dem Spiel an, wird man gnadenlos von den sich bereits in höheren Rängen befindenden Spielern über den Haufen geballert. Man schaltet die stärkste und bis jetzt letzte Waffe erst auf Rang 25 frei, mit welcher man (sofern man sich nicht dumm anstellt wie ich manchmal) in fast allen 1 gegen 1 Gefechten die klare Oberhand hat. Ich verstehe nicht, wie man auf die Idee kommt sowas zu machen, wirklich nicht. Wobei man das doch so leicht ausgleichen könnte, indem man gewisse Levelsperren einbaut, die dafür sorgen, dass ein Level 1 Spieler zB. nicht mit einem Level 40 Spieler zusammenspielen kann. Oder man testet in der Entwicklungsphase einfach die Waffen und stellt fest, dass da beim Balancing was schief gelaufen ist… aber es ist EA bzw. DICE… was erwartet man auch? Noch dazu gesellt sich, dass es keine Scharfschützengewehre gibt. Naja, gibt es doch, aber in einer Art und Weise, wie ich es bisher noch nicht erlebt habe. Man hat in „Star Wars Battlefront“ die Auswahl aus verschiedenen Karten, welche dafür da sind, um Granaten bzw. Zweitwaffen und dergleichen zu nutzen. Da gibt es auch bisher zwei Scharfschützengewehre. Nachdem man einen Schuss abgegeben hat, muss man jedoch erst abwarten, bis ein Cooldown abgelaufen ist um erneut schießen zu dürfen. WIESO?! Ich finde das wirklich absolut bescheuert! Es wäre wirklich besser gewesen, wenigstens ein normales Scharfschützengewehr einzubauen, bevor man sowas blödsinniges macht. Ich kann zumindest den Gedanken dahinter erkennen. Ich schätze man wollte wohl Quickscopen vorbeugen, aber dann hätte man die Dinger auch einfach nicht mit einem Schuss tödlich (was sie ohnehin nicht sind, es sei denn man Zielt auf den Kopf) machen können. Ansonsten sind mir bisher keine weiteren negativen Aspekte an dem Spiel aufgefallen. Die vorhandenen, sind dafür auch ziemlich gravierend, das gebe ich zu. Dennoch finde ich das Spiel aber für jeden Fan durchaus spielenswert, wenn auch nicht unbedingt zum Vollpreis. 
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die DLCs noch bringen werden. Abhängig davon, werde ich mir vielleicht noch den Season Pass zulegen. Bis dahin aber, möge die Macht mit uns sein!                   

Samstag, 21. Februar 2015

Spongebob Schwammkopf 3D - warum Spongebob noch immer tot und begraben ist

Was habe ich den kleinen gelben Schwamm und seine Freunde doch als Kind geliebt. Jeden Abend habe ich damals noch auf Super RTL "Spongebob Schwammkopf" geschaut und konnte ab einem gewissen Punkt sogar die Folgen mitsprechen. Den Höhepunkt fand das ganze dann im aller ersten Spongebob-Kinofilm, der alles gute aus dem Cartoon kombinierte und auf die große Leinwand brachte. Den Film hatte ich damals sogar zweimal im Kino gesehen (na gut sind wir ehrlich, ich wurde eingeladen). Nichts desto trotz glänzte der Film mit einer guten Geschichte, cleveren Gags, hochwertigen Animationen und nicht zuletzt mit einer äußerst subtilen Message. Nun, hätte man hier Schluss gemacht und fortan die ersten 3 Staffeln einfach immer und immer wieder wiederholt dann hätte, denke ich, niemand ein Problem damit gehabt. Aber natürlich hat man vor allem nach dem erfolgreichen Film Blut geleckt und beschlossen, die Geldkuh noch ein bisschen weiter zu melken. Was dabei rauskam sind die neuen Folgen von "Spongebob" die nicht mal annähernd das Niveau der ersten 3 Staffeln und des ersten Films halten konnten was wohl auch daran lag, dass der Erfinder der ursprünglichen Serie Stephen Hillenburg nach dem Film abgesprungen ist. Die Folgen wurden immer belangloser und die Witze immer unlustiger. Letztendlich nahm mein Interesse an dem Cartoon immer mehr ab, bis ich ihn irgendwann vollkommen aus den Augen verloren hatte. Die alten Folgen allerdings konnten mich immer noch begeistern - um genau zu sein sogar auf eine völlig neue Art und Weise: plötzlich verstand ich so manchen Witz gepaart mit absoluter Randomness, welcher offensichtlich für ältere Zuschauer konzipiert war. So haben sich die ersten 3 Spongebob-Staffeln einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen erkämpft.Und das war's dann eigentlich auch - bis ich eines Tages erfuhr dass es einen weiteren Kinofilm geben wird. 

Wie ihr euch denken könnt, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Als ich dann noch zusätzlich (als nicht so großer Fan von CGI-Filmen) erfahren hatte, dass der Film mit CGI animiert sei, musste ich mir das genauer anschauen. Hauptsächlich, um mich darüber aufzuregen. Ich sah mir also mehr oder weniger gespannt den ersten Trailer zu "Spongebob Schwammkopf 3D" an und war... tatsächlich überrascht. Der Humor kam zwar bei Weitem nicht an die alten Folgen heran, jedoch war er tatsächlich besser als das, was man bisher sonst so geboten bekommen hatte. Die Animationen der Figuren gingen sogar auch absolut in Ordnung. Als ich dann noch hörte, dass Stephen Hillenburg wieder mit dabei sein wird, dachte ich mir "Ok, dem Film gibst du mal eine Chance". Nun habe ich mir diesen Film angeschaut und wie ihr der Überschrift bereits entnehmen könnt, bin ich alles andere als begeistert von dem Streifen. Was ist es nun also das diesen Film schlecht macht? Was sorgte dafür, dass tatsächlich ca. 15 Minuten nach Filmbeginn schon 2 Leute vorzeitig den Kinosaal verlassen hatten? Schlicht und ergreifend: der Humor des Films! Cartoons leben von ihren Gags und vor allem "Spongebob" hatte schon immer seine ganz eigene Art den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Nicht so dieser Film. Zunächst aber: worum geht es denn überhaupt? Der Film fängt auf der Insel, welche man zu Beginn jeder Spongebob-Folge sieht, mit einem Piraten, gespielt von niemand geringerem als Antonio Banderas, an. Dieser findet ein Buch, in welchem sozusagen die Geschichte des Films geschrieben steht. Nachdem er wieder auf seinem Schiff ist, erzählt er ein paar CGI Möwen die Geschichte, woraufhin diese das Spongebob-Opening-Thema anstimmen, was also vermuten lässt, dass diese "Spongebob Schwammkopf" kennen. Nun sind aber die ersten 10 Minuten des Films reinste Exposition, und zwar nicht die des Films, sondern die der Serie... Es wird tatsächlich das Spongebob-Universum als solches erklärt, im Sinne von "Ok hier haben wir Spongebob und das sind seine Freunde. Sein Job ist es mithilfe der Geheimformel von Mr. Krabs, Krabbenburger zu braten. Der böse Plankton allerdings versucht diese immer wieder zu stehlen." Selbst der erste Spongebob-Film hatte das nicht nötig... jeder Mensch, der in diesen Film geht, wird mit Sicherheit schon mindestens eine Spongebob-Folge gesehen haben und dementsprechend genügend Wissen über die Welt des Schwamms mit sich bringen. Danach versucht Plankton wieder die Formel zu stehlen, was ihm aber nicht gelingt, da sie plötzlich verschwindet. Plankton, welcher dieses mal tatsächlich unschuldig ist, wird sofort als Sündenbock dargestellt, aber überraschenderweise von Spongebob, welcher ja Augenzeuge war, in Schutz genommen. Zusammen mit Plankton im Gepäck flieht er und wird als Verräter dargestellt. Aufgrund des Mangels an Krabbenburger bricht in Bikini Bottom nun die reinste Apokalypse im Stile von Mad Max (ja wir haben es in diesem Film mit so einigen Anspielungen zu tun) aus. Daraufhin schließen sich Plankton und Spongebob zusammen, um Bikini Bottom zu retten. Später kommen dann auch noch die anderen dazu, sprich Patrick, Sandy etc. Wo wir gerade bei Patrick sind: dieser hat zusammen mit Thaddäus einen neuen Synchronsprecher bekommen. Bei Patrick war es meines Wissens sogar schon in den neuesten Folgen der Serie der Fall. Bei Thaddäus allerdings erst kürzlich, da der ursprüngliche Synchronsprecher Eberhard Prüter verstarb (an dieser Stelle Rest in Peace!). Ersetzt wurde Thaddäus durch Rüdiger Evers, welcher seiner Zeit Meister Kaio in "Dragonball Z" seine Stimme lieh. Ich kann dabei ums verrecken nicht verstehen, wieso man nicht auf  Peter Matić, den Synchronsprecher von Ben Kingsley, zurückgegriffen hat. Er hätte diese Lücke mehr als nur ausreichend gefüllt. Stattdessen aber liefert uns der Film bzw. Rüdiger Evers eine Performance ab, für welche das Wort "grausig" schon fast ein Kompliment wäre. Das ganze fällt allerdings nicht so stark ins Gewicht, da alles was Thaddäus in diesem Film sagt, auf einer DIN A4 Seite zusammengefasst werden kann. Fritz Rott, welcher der neue Sprecher von Patrick ist, hat in diesem Film allerdings einen wirklich guten Job gemacht, finde ich zumindest. Doch sind wir mal ehrlich, die Synchronisation stellt bei diesem Film noch das geringste Problem dar. Wie vorher bereits erwähnt, ist der größte Kritikpunkt des Films der Humor. Wäre es ein x-beliebiger Samstag-Morgen-Cartoon, wäre der Humor akzeptabel. Da wir es hier allerdings nicht mit einem solchen Toon zu tun haben, sondern mit "Spongebob Schwammkopf", geht das hier absolut nicht in Ordnung. Um mal ein Paar Beispiele zu nennen, damit ihr mir auch folgen könnt: es gibt diverse Querverweise auf andere Filme wie zB. auf die Zwillinge aus "Shining" oder wie vorher bereits erwähnt diese Mad-Max-Kiste. Dann gibt es noch eine Szene, in welcher Plankton und Spongebob in der Zeit zurückreisen und dabei verrückte Lichteffekte in Verbindung mit einem verwirrendem Song gezeigt werden. Diese Szene war beim ersten Mal schon nicht lustig... und das wurde sie auch nicht beim zweiten Mal und schon gar nicht (ja das ist mein voller Ernst) beim dritten Mal. Ansonsten gibt es noch jede Menge Slapstick... nur eben keinen von der guten Sorte. Insgesamt kommt es einem so vor, als hätte man zwanghaft versucht den Humor der alten Folgen wieder zu beleben... nur dass die Gags nicht halb so gut sind wie sie es damals waren. Und so zieht sich der Film immer weiter hin bis unsere Helden dann mal endlich "Land gewinnen" und das nach ca. 85% des Films. Nachdem diese ganze CGI-Kiste in den Trailern zelebriert wurde, waren es am Ende gerade mal die letzten 25 Minuten des Films, wenn es überhaupt hoch kommt. Die Szenen an Land sind dann auch tatsächlich das Highlight des Films, aber es sind entschieden zu wenig wirklich gute Gags dabei. Die guten aber, sind dafür auch ziemlich gut. Diese wirken so, als würden sie vom alten Team kommen, wenn alle Beteiligten mal einen schlechten Tag erwischt hätten. 

Alles in Allem also kam ich nach 93 Minuten endlich aus diesem Film, mit den Gedanken, welche ich hier niedergeschrieben habe. Jetzt stellt sich also die Frage: bereue ich es diesen Film gesehen zu haben? Ich würde mit nein Antworten, da mich der Streifen tatsächlich zumindest unterhalten hat. Der Witz war einfach das, was dem Film fehlte. Insgesamt fühlte er sich wie eine verlängerte Folge des Cartoons an... nur eben wie eine verlängerte Fassung der neuen Folgen. Somit ist und bleibt "Spongebob Schwammkopf" tot und begraben und wird wohl auch vorerst nie wieder auferstehen.